Die Teppichkultur im Arbeitsalltag

Teppiche haben in der menschlichen Kultur eine lange Geschichte. Die Kunst des Teppichknüpfens entstand wahrscheinlich in Zentralasien und breitete sich von dort aus. Sie dienten vorrangig als Schutz gegen die Kälte und zur Ausschmückung der Jurten und später der Wohnräume. Auch als Wandschmuck wurden kunstvoll geknüpfte Exemplare verwendet. Teppiche sind heutzutage, vorrangig als Bodenbelag, rund um den Globus zu finden.
Leider werden viele Teppiche vor allem im beruflichen Umfeld als Abdeckung missbraucht. Abdeckung für gestorbene Projekte, nicht zum Ende geführter Ideen, ganz allgemein Fehlern und anderen Missetaten.

Für einige Mitarbeiter zählt das Lüpfen der Teppichkante und das anschließende Darunterkehren der eigenen Fehler zum täglichen Geschäft – aus den Augen aus dem Sinn. Doch leider wird der Teppich mit der Zeit nicht mehr so schön flach ausliegen wie zu anfangs, sondern immer hügeliger werden. Kann man sicherlich noch ein bisschen flachklopfen, zumindest solange bis eines Tages der ganze daruntergekehrte Mist wieder auftaucht, schlagartig und mit viel Schamesröte im Antlitz des Besenhalters.

Gelebte Fehlerkultur sieht anders aus

Die gelebte Fehlerkultur wird viel und über alle Maßen oft propagiert, doch in der Realität sieht der Umgang mit Fehlern anders aus.

Fehler passieren, das ist klar. Allerdings sollte der gleiche oder gar der selbe Fehler nicht passieren. Doch woher stammt das Wissen um Richtig oder Falsch wenn Fehler  klammheimlich versteckt werden? Wie sollen ein Unternehmen, Team, Mitarbeiter gemeinsam lernen was funktioniert, wenn Misserfolge weggekehrt werden? Ein Austausch dazu ist unumgänglich. Ich rede nicht davon jeden Fehler regelrecht zu feiern, sondern diese sachlich zu diskutieren und zu dokumentieren. Auch welche Wege und Möglichkeiten genutzt worden sind, um Fehler kurativ zu beheben. Diese können in folgenden Projekten bereits als Präventivmaßnahmen dienen.

Generell gilt für mich, sich nicht mit der Schuldfrage aufzuhalten, sondern dem “Warum konnte das passieren und wie verhindern wir das in Zukunft?” die meiste Zeit einzuräumen. Nur die Diskussion auf Sachebene gibt allen Mitarbeitern die Möglichkeit ohne Angst Fehler preiszugeben. Dies trägt zu einem erheblichen Maße zur Steigerung der Qualität der Projekt- und Arbeitsergebnisse bei. Zusätzlich bietet es allen Beteiligten die Möglichkeit des Lernens aus den Fehlern anderer. Netter Nebeneffekt ist die Zeitersparnis in folgenden Projekten, welche für Austausch statt für permanentes Wegkehren und Flachklopfen genutzt werden kann.